4 Tage Freiheit
Ganze vier Tage nicht Arbeiten – das muss ausgenutzt werden. Wir fahren also mit unserem Kleinen ins Tessin. Auch zum Bouldern ist etwas Zeit eingeplant und so landen die Führer „Cresciano“ und „Alpen en bloc“ zusammen mit den Crashpads und den Schuhen im Gepäck. Nach etwas Akklimatisierung und Zeit im Pool ging es dann in den Sektor „Filo a sabalzo“ in Cresciano. Ausgewählt natürlich wegen der kurzen Laufdistanz und dem kindgerechten Gelände. Davon abgesehen, ist der freistehende Block direkt am Anfang mir schon bei den zwei vorangegangenen Trips aufgefallen und musste endlich erklettert werden. Mit meinem Gepäck fiel ich sofort auf. Ein Pärchen aus Schweiz/Deutschland sprach mich auf den Bagger und die Kinderbücher an, und schon hatte ich einen Kontakt gefunden. Wer nimmt auch so einen Kram mit zum Bouldern 😉 – naja vermutlich gibt’s noch ein paar mehr Leute mit Kindern.
Die Hitze war wirklich schweißtreibend und ich brauchte sehr oft Chalk um nicht völlig abzuschmieren. Viele Begehungen konnte ich nicht für mich verzeichnen, da die Zeit knapp war. Aber einige 6a, 6a+ und 6b waren immerhin dabei. Einen Riss, den ich wirklich gerne geschafft hätte konnte ich nicht zu Ende bringen. Hier werde ich das nächste Mal wieder ansetzen. Ich bin mir sicher, dass ich eine Chance habe, wenn mehr Kraft und weniger Schweiß vorhanden ist. Immerhin konnte ich noch den 6b Mantle (Ristabilimento problematico) zum Schluss bezwingen, mit dem ich eine ganze Weile gekämpft habe. Es war anfangs einfach der falsche Ansatz. Wie immer gilt: Es ist ganz einfach, wenn man es richtig macht! Dann aber zurück zum Pool und eine kleine Erfrischung abholen. Ahhhh – sehr Geil!
Auf dem Rückweg in die Heimat machten wir noch einen kurzen Stopp am Sustenpass, einem wirklich netten kleinen Gebiet mit 3 Sektoren. Leider waren wir noch etwas früh im Jahr dran, denn um viele Blöcke tummelte sich noch massiv der Schnee. Dementsprechend aufgeweicht waren auch die Wiesen dazwischen und man musste sich die trockenen Stellen erst zusammensuchen. Den Sektor unterhalb der Straße konnte ich nur von Oben überblicken, würde aber sagen, dass er sich ebenfalls lohnt und auch für Kinder gut geeignet ist. Ich werde auf jeden Fall gerne noch einmal wieder kommen. Heldentaten kann ich leider auch hier nicht verzeichnen, denn das Maximum war eine 6a+ mit 5 Zügen, an der ich fast aufgeben musste. Ich hinterlasse wieder einmal einige offene Projekte und bin froh, dass ich mir in der prallen Höhensonne keinen Sonnenbrand geholt habe.