Teufelsfels im Herbst

7. November 2010 at 22:03

Woooohoooo… wer hätte es gedacht, heute bin ich die warscheinlich schwierigste Route in meiner Kletterkariere geklettert. Aber von vorn…
Mit Michi war abgemacht, dass wir uns treffen und was unternehmen. Es lief dann darauf raus dass wir zum Teufelsfels hinter Trieberg fuhren und dort ein wenig kletterten.Trotz wenig guter Wetterprognose erwischten wir noch einen richtig schönen Herbsttag an dem sich sogar die Sonne noch einige male blicken ließ. Wir ließen es erst mal langsam angehen und kletterten erst zwei recht leichte Routen. Da wir leider beide kein Topo hatten, mussten wir alles auf Sicht klettern. Allerdings lassen sich die Touren auch einigermaßen gut einschätzen und ausserdem machten wir einfach das, das uns spassig aussah. Eigentlich die beste Taktik wie ich finde.

Bisher kann ich mich nicht erinnern eine ähnliche Felsstruktur unter den Fingern gehabt zu haben, und es war auch irgenwie komisch am Anfang allerdings wars echt cool. Der Granit kommt extrem rau und mit vielen Slopern daher. Das macht die Sache schon recht anstrengend an manchen Stellen. Tja so kamen wir dann auch an die letzte Route, die Michi ausprobieren wollte. Von allein hätte ich mich da warscheinlich auch nicht dran getraut, aber so gingen wirs dann doch an. Michi hatte zuvor schon mal einen Blick in die Topo einer anderen Seilschaft geworfen und wusste, dass die Route mit VIII- ausgewisen war. Puh.. das ist schon starker Tobak.

Die Tour ist zugegebenermaßen nur ein recht kurzes Stück interessant und schwer. Das ist allerdings schon anspruchsvoll.Es geht einen flachen Riss hinauf bis an eine abstehende Schuppe. Ab dort wird es dann wieder leicht. Die Griffe fallen in diesem Fall doch sehr klein aus und sind wirklich kaum zu halten. Zugegeben, da wir uns beide nicht sicher waren, ob das nicht etwas zu hoch gegriffen ist, hängten wir ein Toprope ein und boulderten die Stelle aus. Schlussendlich können wir beide behaupten dass wir es geschafft haben, wenn auch Michi deutlich souveräner zu werke ging. Das Gefühl danach war aber richtig fett 😀 Das nächste mal ist wohl das Ziel in einem duchzusteigen… und später irgendwann vorsteigen… aber bis da fließt noch viel Wasser den Berg runter 😉

Fest steht dass es ein genialer Tag am Fels war, den wir dann auch noch gemütlich am Lagerfeuer bei Pellkartoffeln und Nieselregen ausklingen lassen konnten. Die Nacht im Anhänger und Biwacksack war auf jeden Fall auch ein Spass.

UPDATE:
Die VIII- nennt sich „Satisfaction“ und unter den anderen Routen war „Sommertraum“ (VII-) und „La goht scho“ (VI+) wenn ich mich recht erinnere. Der Rest ist nicht nennenswert…