Abwechslungsreich

22. Mai 2011 at 16:48

Der letzte Eintrag ist jetzt schon wieder eine ganze Weile alt und es ist viel passiert seit dem. Michi und ich trafen uns mal wieder an den Günterfelsen und hatten einen richtig spassigen Abend dort. Neben einem sehr lustigen Aufwärmboulder machten wir uns daran einen Block an den Hauptfelsen zu putzen. Die dicke Moosschicht ließ sich wie fast immer recht leicht lösen und so befreiten wir die nötigsten Stellen vom grünen Pelz. Die Drahtbürste sorgte dann noch für staubfreie Tritte und griffige Leisten.
Der Boulder beginnt mit einer Traverse unter einem ausgeprägten Dach. Dort gibt es Risse in denen man die Finger und Hände einklemmen kann. Durch den rauen Granit sorgt das schon für einige schmerzhafte Momente. Eher unschön aber dafür sehr Hilfreich ist es, die Schultern unter dem Dach einzuklemmen und so für Stabilisierung zu sorgen. Drüben angekommen, geht es noch oben und über den Bauch des Daches nach oben. Hier konnten wir noch keine zufriedenstellende Lösung finden und sind gespannt wie wir uns beim nächsten Mal anstellen werden. [Edit: Das Problem ist gelöst und eine schönere Variante gefunden.]



Auch die nächsten potentiellen Probleme wurden schon ausgespäht und begutachtet. Zu guter Letzt zeigte ich Michi noch den Sprung den, ich beim letzten Mal eingerichtet hatte und wir hüpften einbischen durch die Gegend. Sehr cool.
Die Woche darauf trafen wir uns dann um mal wieder etwas höhere Gesteinsformationen unter die Finger zu bekommen. Wir furen im 5er Pack zum Scheibenfelsen bei Zastler und bildeten zwei Seilschaften. Für mich wars wieder mal etwas aufregend, da es schon wirklich lange her war, dass ich in diesen Höhen klettern war. Auch die Seilhandhabung war im ersten Moment wieder seltsam, ging aber dann doch wieder ganz gut von der Hand. Insgesammt kletterten wir vier Routenvon denen Michi, glaube ich, alle vorgestiegen ist. Ich habe mich hier erst mal dezent zurück gehalten und langsam an die Höhe gewöhnt. Laut Kletterführer (den hab ich übrigens auch ganz frisch) waren es die Touren ‚El Bruto‘ (6),  eine Verbindung von ‚Kurz‘ (5+) und ‚Tritt ins Leere‘ (6+), ‚Graue Zeiten‘ (7-) und ‚Überholverbot‘ (6-). Hierzu muss ich aber sagen, dass ich ‚El Bruto‘ deutlich am schwersten fand, weil sie zum einen die längste und zum anderen die technisch anspruchsvollste Kletterei verlangt. Das ganze on sight zu klettern ist ausserdem auch irgendwie komisch. Bei einem zweiten oder dritten Anlauf könnte das schon deutlich flüssiger laufen. Die eine oder andere Hilfestellung von Michi war wirklich angebracht und so konnte ich fast alles ohne Sturz klettern. Nur in der El Brutto musste ich mal kurz das Seil testen. Allerdings war das vieleicht auch gar nicht so schlecht, um auch hier das Gefühl wieder zu bekommen. Bei der letzten Tour wurde es dann schon leicht dunkel und wir hatten, da Michi mich nachgesichert hatte einen genialen Ausblick auf den Sonnenuntergang. Perfekt! Dann noch einmal abseilen und warten bis die anderen mit ihrer Tour durch sind. Der Abstieg gestaltete sich dann doch nochmal etwas holprig, weil es mittlerweile wirklich finster war und der schmale Pfad durch den Wald recht steil nach unten geht. Ich war wirklich nicht neidisch auf Henrietta vor mir, die nur in Flip-Flops unterwegs war 😀


Gestern hatte ich dann, zusammen mit Meli einen Slackline-Basiskurs 😉
Klingt erst mal bisl deppert, war aber wirklich sehr cool. Wir sprachen kurz die verschiedenen Arten von Lines durch und uns wurde der jeweilige Aufbau natürlich auch praktisch gezeigt. Dann noch verschiedene Tipps zum Gleichgewicht halten, Stehen, Laufen und los gings. Insgesammt waren sechs Lines in verschiedenen Breiten, Längen, Höhen, Spannungen und Bauarten aufgebaut und wir konnten und so richtig ‚austoben‘. Die erste Versuche waren wirklich der Horror und ich dachte schon ich mach mich hier zum Horst. Ich konnte nicht mal aufstehen, geschweigedenn stehen bleiben. Meine Füße und Beine zitterten wie bekloppt. Unfassbar… dann kam ich auf die glorreiche Idee mir die Schuhe gescheit zuzubinden und siehe da… Viiiiiiieeeeeelll besser. Auch bei Meli klappte es von Anfang an ganz gut. Sie konnte auf jeden Fall vor mir auf der Line aufstehen. Die Lernkurve ist enorm wie ich fand und so kam es, dass ich am Ende die kurzen Lines Vorwärts und Rückwärts durchlaufen konnte, in die Hocke gehen und mich auch manchmal umdrehen konnte. Der Höhepunkt war allerings, dass ich es auch zwei mal schaffte, die lange etwa 15m Line zu laufen. Auch der ‚Knicks‘ auf der Langen Line ging problemlos. Tja und wenn ich dann schon dabei bin, dann können wir ja auch gleich mit Tricks weiter machen 😉 Wir hüpften und rutschten auf der eigens aufgebauten Jump-Line. Der Hit war warscheinlich der Dreisprung mit zwei Bodyvarials drin. Juhu, skatboarding lässt grüßen. Das is schon ganz geil!!

Nach den etwa vier Stunden merkt man aber schon wie die Konzentration fürs Laufen nach lässt und auch die Kraft schwindet. Man sollte es kaum glauben aber ja da tut einem dann tatsächlich der Rücken, die Schultern und natürlich Füße und Waden weh – super Sache :)
Zu alledem habe ich dann noch einen potetiellen Mitboulderer gefunden. Tim, der Kursleiter meinte,dass auch er fast nur am Bouldern ist und es super fände, wenn noch mehr mitmachen würden. Tipps zu Gebieten habe ich auch gleich bekommen und ich hoffe,  dass er auch wirklich noch die Bilder vom Slackline Tag zusendet. Alles in allem ein sehr gelungener Tag, den wir dann noch schön gemütlich haben ausklingen lassen.
Videos sind wie immer in der anderen Seite zu finden.